365 Tage Fußball – Der 15.Tag: Montag, 14.07.2014

Montag, 14.07.2014: Der Tag nach dem WM-Finale von Rio de Janeiro ist für Benjamin Plötz ein ganz normaler Arbeitstag. Wenig spektakulär. Es gilt, sich durch die Arbeiten im Büro durchzukämpfen. Derzeit hat der Sportliche Leiter des SV Lichtenberg 47 u.a. zwei Spieleranfragen aus Polen auf seinem Tisch liegen. Darüber hinaus klingeln auch schon öfter Nachwuchsspieler aus dem Berliner Umfeld an, um auszuloten, ob bei Lichtenberg 47 etwas geht. Benjamin Plötz gewährt einen Einblick in sein Tagesgeschäft. „Nehmen wir die zwei Spieler aus Polen“, erzählt Plötz, „diese Anfragen kommen leider zur Unzeit, da die Jungs meist noch eine Wohnung und einen Job benötigen und das ist für uns nicht zu leisten.“ Bei den Jugendlichen, so der Sportdirektor, sei es ähnlich gelagert. „Die Jungs“, so Plötz, „haben meist noch nicht viel gezeigt, rufen aber irre Bedingungen auf.“ Noch obskurer wird die Sache, wenn  lizensierte Spielervermittler ins Spiel kommen und ihm Spieler für teuer Geld anbieten. Und das in der fünftklassigen Oberliga Nordost/ Nord. Das wirft Fragen auf. „Manchmal kann ich mich nur wundern, was das für Leute sind?“ bringt Plötz die Dinge auf den Punkt. Wenn einer, so Plötz weiter, das Geschäft in Fußball-Deutschland wirklich kenne, dann könne er niemals mit solchen Vorschlägen an einen Sportlichen Leiter in dieser Klasse herantreten. „Da mag sich nun jeder seine eigenen Gedanken machen“, sagt Plötz und macht sich von seinem Schreibtisch auf.

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Stehen stets im engen Austausch: Benjamin Plötz (links) und Li 47-Coach Uwe Lehmann (rechts) Foto: Li 47

 

Plötz will gleich zur Sportanlage Bornitzstrasse, um die Jungs wieder zu beobachten. „Nach der heutigen Einheit will ich mich noch mit Uwe (Li 47 -Coach Uwe Lehmann, die Red.)) zusammensetzen, um mit ihm über die Trainingspläne für die nächsten Wochen zu reden“, wirft Plötz ein. Bei diesem Gespräch über Trainingspläne werden sicherlich auch ersten Analysen der Neuen Thema sein. Wie entwickeln sich die Neuzugänge? Wie integrieren sie sich in den Kader? Wo muss man aktiv werden? „Das sind wesentliche Fragen“, bekennt Benjamin Plötz, „je eher die sportliche Leitung in kritischen Situationen eingreift und hilft, desto besser für das Team und das steht nun mal ganz weit im Vordergrund.“

 

 

 

 

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