Sonntag, 20.07.2014: Diesen offiziell fußballfreien Tag wollte Benjamin Plötz eigentlich nutzen, um sich weitere Gedanken über strukturelle Verbesserungen für 47 zu machen. Dieser Sonntag, der mit strahlendem Sonnenschein beginnt, wird aber recht früh eingetrübt. Durch Fußball-Berlin geistert die Information, dass sich der seit langem unter Depressionen leidende Berliner Fußball-Spieler Andreas Biermann das Leben genommen hat. Biermann, der u.a. beim FC St. Pauli, dem 1. FC Union, Hertha BSC und Tennis Borussia gespielt hat, war 2009, in seiner Zeit beim FC St. Pauli mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit getreten und hatte sich in Behandlung begeben. Fünf Jahre später hatte Andreas Biermann ganz offensichtlich der Reibung mit dem Leben nicht länger standhalten können. „Wenn Du das hörst“, sagt Benjamin Plötz sichtlich erschüttert, „dann treten manche Dinge einfach ganz weit nach hinten.“
Ganz im Hinterstübchen macht sich Benjamin Plötz Gedanken über die kommende Saison. Der dritte Platz aus der vergangenen Saison ist nicht ohne Spuren geblieben. In den letzten tagen haben sich diverse Medienvertreter schon daran versucht, ihm ein „Wir wollen aufsteigen“ zu entreißen. Doch Benjamin Plötz kennt das Geschäft zu gut, um sich auf solche Spielchen einzulassen: „Klar, mit dem BFC Dynamo ist der Platzhirsch zwar erst einmal weg, aber jede Saison hat ihre Eigenheiten. Im letzten Jahr waren wir Dritter, aber das müssen wir erst einmal bestätigen, bevor hier großartig über Aufstiege reden.“ In der kommenden Woche werden noch einmal die entscheidenden Grundlagen für die kommende Spielzeit gelegt. Dann folgen drei Testspiele mit Hochkarätern. Und am 2.August 2014 schlägt die Stunde der Wahrheit für den SV Lichtenberg 47. Alles was davor war, das zählt dann nicht mehr.